Seitengerinne in Flussauen – wichtig für Ökologie und Hochwasserschutz!

Seitengerinne in Flussauen – wichtig für Ökologie und Hochwasserschutz!

Auenökologie – ein kleiner Vortrag:
Seitengerinne in Flussauen – wichtig für Ökologie und Hochwasserschutz!

Eine natürliche Flusslandschaft ist in Hauptgerinne und ein bis mehrere Seitenerinne gegliedert. Dazwischen liegen Inseln und Halbinseln und auch die Uferzonen zu den Terrassen hin sind typisch aufgebaut.

Seitengerinne bilden nicht nur Raum für Hochwasser-Rückhaltung und Abflussverlangsamung, sondern vervielfältigen das Lebensraumangebot einer Aue.

Für lebendige Auen ist es typisch, dass es auch Seitengerinne gibt, die nicht das ganze Jahr über fließen. In ihnen gibt es Restgewässer und Feuchtgebiete, die sogar teilweise monatelang ohne Wasser bleiben können. Die Kinderstuben der Flussfische finden sich oft gerade in den Seitengerinnen, wo die Mikro-Nahrung für die Brütlinge gedeiht und das Wasser auch wärmer ist, so dass die jüngsten FischStadien rasch heranwachsen können. Ebenso sind sie von existentieller Bedeutung für viele Laufkäfer, Hakenkäfer, Kurzfügler, Libellen, Schlammfliegen, Eintagsfliegen und verschiedene nacht- und tagaktive Schmetterlinge und Heuschrecken, Dornschrecken, Ödlandschrecken … .

Sogar Hauptgerinne erfahren auch unter natürlichen Klimasituationen zeitweilige Trockenzeitn, da die so genannte "Durchlässigkeit" nicht gegeben ist. Natürliche Gewässer sind fast nie ganzjährig durchgängig, sondern die Organismen sind daran angepasst, auch in gering-fließenden bis zeitweilig stagnierenden Fließgewässern zu leben.

Daher die dringende Bitte auch für die Auen der Ahr: Erhaltet Seitengerinne , und, wichtiger noch, lasst sie wieder entstehen, wo sie unvorsichtigerweise oder unbedacht nach der 21er-Katastrophe verfüllt wurden!

Aufnahme am 27. August 2023

QUELLENHINWEIS: Bernd Gerken

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