Gaza, und die Schuld der Medien | Von Jochen Mitschka

Gaza, und die Schuld der Medien | Von Jochen Mitschka


Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Tut mir leid, aber ich kann nicht wegsehen vom größten Verbrechen des Jahrhunderts, auch wenn dem einen oder anderen das Thema leid ist. Auch für Kritiker deutscher und westlicher Politik ist es schmerzhaft und quälend, das Thema Gaza immer wieder vor Augen zu haben. Aber was bedeutet das schon gegenüber dem Schicksal von über 2 Millionen Menschen, die unter einem Bombenhagel leben, der jedes bisherige Massaker von Zivilisten übertrifft. Es wird Zeit, darüber zu sprechen, wie der kollektive Westen den israelischen Zionisten in ihrer rassistischen und ultranationalistischen Eroberungspolitik den Völkermord in Gaza durch Israel ermöglichte. Deutschland schaut auch weg, wenn im Schatten des Völkermordes von Gaza, im Rest Palästinas Menschen durch einen Apartheid-Siedlerkolonialismus gefoltert, vertrieben, beraubt und ermordet werden. Westliche Politik, aber insbesondere Medien, verschleiern nicht nur das kriminelle Aushungern der Menschen im Gazastreifen durch Israel, sie verheimlichen nicht nur, dass Menschen ohne Betäubung operiert werden müssen, nicht nur die drohenden Seuchen wegen Zerstörung von Trinkwasservorräten, sondern korrigieren auch nicht die erfundenen Geschichten über Massenvergewaltigungen und andere angebliche Gräueltaten durch die Hamas. Aber in noch mehr Punkten haben sich die Medien der Kolonialmächte schuldig gemacht, und darüber will dieser PodCast aufklären.
Jonathan Cook (1) berichtet schon seit Jahren über das Schicksals Palästinas, nun mit seinem Artikel in Declassifieduk.org (2). Ich will in großen Zügen darauf Bezug nehmen, soweit es das Format dieses PodCasts zulässt.
Er beginnt mit seiner Kritik an der so genannten „liberalen Demokratie“.
„… Nicht nur ein Gesetzesbruch oder eine Ordnungswidrigkeit, sondern die Ausrottung eines Volkes. Und das nicht nur schnell, bevor der Verstand Zeit hat, die Schwere und das Ausmaß des Verbrechens zu erfassen und abzuwägen, sondern in Zeitlupe, Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat. Welches Wertesystem kann es zulassen, dass Kinder fünf Monate lang unter Trümmern zerquetscht werden, dass zerbrechliche Körper in die Luft gejagt werden, dass Babys verenden, und dabei noch behaupten, humanitär, tolerant und friedensorientiert zu sein?“ (2)
Und der Westen habe ja nicht nur zugesehen, sondern Bomben geliefert, die Kinder zerfetzte, und sogar Hilfsorganisationen Mittel verweigert, um ein Restüberleben in der Vernichtung zu verhindern. Die Maske sei verrutscht, und was sichtbar wurde, sei hässlich.
Wodurch die westliche Verderbtheit voll zur Geltung komme, sei das Wenden des Blickes der Öffentlichkeit auf die angeblich wirklich Bösen. Das seien Russland, Al-Kaida oder der Islamische Staat. Es sei China. Und im Moment eben die Hamas. Es müsse einen Feind geben.
„Aber dieses Mal ist das Böse des Westens so schwer zu verbergen und der Feind so klein – ein paar tausend Kämpfer im Untergrund eines seit 17 Jahren belagerten Gefängnisses – dass die Asymmetrie schwer zu ignorieren ist. Die Ausreden sind schwer zu schlucken.“ (2)
Cook stellt die Frage, ob denn die Hamas wirklich so böse, so gerissen, eine so große Bedrohung für die westliche Zivilisation sei, dass dagegen nur ein Massengemetzel helfe? Er fragt, ob der Westen wirklich glaube, dass der Angriff vom 7. Oktober die Tötung, Verstümmelung und Verwaisung von vielen, vielen zehntausenden von Kindern als Antwort rechtfertigt?…
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Bildquelle: Anas-Mohammed / shutterstock
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