Weidel-Tweet sorgt in Russland für Empörung | Von Wolfgang Effenberger

Weidel-Tweet sorgt in Russland für Empörung | Von Wolfgang Effenberger


Alice Weidel-Tweet von 2020 zur Januar-Offensive der Roten Armee (1945) sorgt angeblich in Russland für Empörung – was steckt dahinter?
Ein Standpunkt von Wolfgang Effenberger.
Am 12. Januar 1945 begann unter Marschall der Sowjetunion Iwan Stepanowitsch Konew die Großoffensive der 1. Ukrainischen Front über die Weichsel nach Schlesien. Einen Tag später griff die 3. Weißrussische Front unter Armeegeneral Tschernjachowski gegen die Front der deutschen 3. Panzer-Armee an der östlichen Grenze von Ostpreußen an, um nach Königsberg (dem heutigen Kaliningrad) durchzubrechen. Am 14. Januar folgte die Offensive der 2. Weißrussischen Front unter Marschall Rokossowski mit dem Ziel, die Provinz Ostpreußen auch von Süden her zu überrennen und bei Elbing zur Ostsee durchzubrechen. Die sowjetischen Truppen drängten vom 19. bis zum 24. Januar 1945 auf breiter Front über die ostpreußische Grenze und damit erstmals auf deutsches Gebiet.
Die Soldaten der Roten Armee hatten schweres Gepäck im Tornister:
Drei Jahre nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion begann die Rote Armee auf den Tag genau mit der „Operation Bagration“ (benannt nach General Pjotr Iwanowitsch Bagration) – einer Großoffensive an der deutsch-sowjetischen Front.(1) Sie weitete sich bald zu einem umfassenden operativen Erfolg der sowjetischen Truppen aus, der erst Ende August 1944 an der Weichsel, an den Grenzen Ostpreußens und bei Riga vorübergehend aufgehalten wurde. Damit war der Zusammenbruch der Heeresgruppe Mitte eingeleitet, die deutsche Kriegsführung im Osten lag in Agonie, und die Tore nach Deutschland standen weit offen.
Vor diesem Hintergrund veröffentlichte die Zeitung der Roten Armee einen Artikel des sowjetrussischen Revolutionärs, Romanciers, Essayisten und Propagandisten Ilja Ehrenburg, eines tonangebenden sowjetischen Autors der Kriegsjahre, in dem die Leser an den höheren Sinn des Krieges erinnert wurden: „Unser Marsch nach Deutschland folgt auf drei finstere Jahre, folgt auf die Ukraine, Weißrussland, die Asche unserer Städte, das Blut unserer Kinder. Wehe dem Land der Mörder! An der deutschen Grenze stehen nicht nur unsere Truppen. Die Schatten der Opfer stehen dort. Wer pocht an Preußens Tore? Die Toten, Ermordeten, im Gas Erstickten, im Feuer Umgekommenen, die Alten von Trostinez, die Kinder von Babi Jar, die Märtyrer von Slawuta, der Staub und die Asche aus den Öfen, in denen die Deutschen Millionen wehrloser Menschen verbrannt haben. (…) Wohin ziehen diese Schatten? Nach Königsberg, nach Berlin. Und die Lebenden folgen den Toten. Nichts hält uns jetzt noch auf: Kummer und Zorn rauben uns den Schlaf. Wehe dem Land der Verbrecher! Wehe Deutschland!“(2)
Die sowjetischen Soldaten wurden also aufgefordert, Rache zu nehmen an den Deutschen für die Verbrechen der Wehrmacht.
Die Blockade Leningrads zwecks Aushungerung
Am 22. Juni 1941 hatte die deutsche Wehrmacht den Krieg gegen die Sowjetunion begonnen. Seither eilten ihre Armeen von Sieg zu Sieg. Doch was von der NS-Propaganda als Präventivkrieg gegen den Bolschewismus verkauft wurde, entpuppte sich schnell als rassenideologischer Vernichtungskrieg. Das sollte bald Leningrad (heute Sankt Petersburg), die damals zweitgrößte Stadt der Sowjetunion, zu spüren bekommen. Schon am 8. September 1941 fiel Schlüsselburg am Ladogasee in deutsche Hände. Damit war Leningrad auf dem Landweg vom Mutterland abgeschnitten. 2,5 Millionen Menschen saßen in der Falle. Eine Eroberung blieb aus. Der entscheidende Grund für den Entschluss zur Blockade von Leningrad, die am Ende fast zweieinhalb Jahre dauern sollte, dürfte darin gelegen haben, dass Hitler die Ernährung der 2,5 Millionen Einwohner nicht übernehmen wollte. Die Stadt des ehemaligen russischen Kaisers Peter der Große und des Ausgangspunktes der Oktoberrevolution (1917) sollte nach ihrer Einnahme vollkommen zerstört, das Gebiet umgepflügt und die Bevölkerung bis dahin möglichst durch Aushungern beseitigt werden. Tatsächlich starben in den 872 Tagen der deutschen Belagerung etwa 1,1 Millionen Bewohner.(3)…
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Bildquelle: neftali / shutterstock
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