Raymond Unger erzählt vom Leben und Sterben Gunnar Kaisers auch in Form einer Anklage gegen die desaströse politische Entwicklung im Land.
„Habe ich genug getan?“ heißt das Buch — angelehnt an einen Videovortrag Gunnar Kaisers, des 2023 an Krebs verstorbenen Philosophen und Oppositionellen des Geistes. Fans des für einige Jahre wohl besten politischen Videoredners des Landes werden antworten: Genug, um sagen zu können, dass hier ein bedeutsames und wertvolles Menschenleben zu Ende gegangen ist; nicht genug, wenn man daran denkt, was alles noch hätte kommen können, hätte die Krankheit Kaiser nicht vorzeitig zum Schweigen gebracht. Raymond Unger, Maler und Sachbuchautor, war ein enger Weggefährte Gunnar Kaisers und erzählt dessen Geschichte im gleichnamigen Buch ebenso persönlich wie politisch erhellend. Wir erleben ein Stück Zeitgeschichte der letzten Jahre, die mit dem privaten Schicksal des Protagonisten eng verwoben war.
Ein Standpunkt von Jens Fischer Rodrian.
„Es beginnt mit dem oft nur halb eingestanden Bewusstsein, dass man ein Recht darauf hat, eine eigene Sicht auf die Dinge zu haben und sein Leben auf seine Weise führen zu wollen. Was als Ahnung beginnt, wird zu dem immer tiefer verankerten Wunsch, hier heraus zu wollen.“— Gunnar Kaiser („Der Kult“, Rubikon 2022)
Raymond Unger lässt in seinem Nachruf an Gunnar Kaiser den Protagonisten seines Buches selbst zu Wort kommen. Doch nach ein paar Seiten wird eines sehr deutlich: Das Buch ist viel mehr als ein Nachruf auf einen Autor, Philosophen und Freund. Gunnar Kaiser war eine der wichtigsten Stimmen seiner Zeit, vor allem in den letzten vier Jahren seines Lebens. Jemand, der in seiner oft leisen Art sehr laut war. Er ist nach wie vor lebendig bei allen, die durch seine Beiträge Orientierung, Hoffnung und Halt gefunden haben, die wissen wollten, wie es möglich war, dass wir in diese große Krise ohne große Not hereinschlittern konnten.
„Habe ich genug getan?“ ist Nachruf, Chronik einer sich im Eiltempo befindlichen Gesellschaftsveränderung, kritischer Dialog mit einem geliebten Freund und vieles mehr…
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Dieser Beitrag erschien zuerst am 07. März 2024 auf dem Blog manova.news
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Bildquelle: Pressmaster / shutterstock
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