Israels Kriege, Fortsetzung folgt? | Von Jochen Mitschka

Israels Kriege, Fortsetzung folgt? | Von Jochen Mitschka


Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu war in den USA, und als er forderte, Bomben schneller zu bekommen, damit er den „Job“ schneller erledigen könne, erhielt er tosenden Beifall, wobei die Hälfte der im Kongress Anwesenden angeblich keine Abgeordneten waren, sondern nur die Hälfte der Abgeordneten zu seiner Rede erschienen waren. Weshalb es schwierig ist zu beurteilen, ob diese Rede wieder eines der theatralischen Schauspiele für den Pöbel war, der nichts mit der Realität zu tun hat, oder doch den Zustand der Beihilfe in den USA zum Völkermord richtig widerspiegelt. Bevor wir aber in die Frage weiterer Kriege, wie z.B. den gegen den Libanon einsteigen schauen wir uns an, was die scheinbaren Nadelstiche der Sandalenkämpfer des Jemen und der libanesischen Hisbollah in Israel erreicht haben.
It’s the economy, stupid
Der berühmte Ausspruch eines Beraters von Bill Clinton während des Wahlkampfes in 1992 „Es ist die Wirtschaft, Schwachkopf“, hat einen tiefen Sinn. Denn alles hängt von der wirtschaftlichen Situation ab. Es gab keine Revolution, die nicht durch wirtschaftliche Gründe ausgelöst wurde. Und so stürzen wirtschaftliche Probleme Dynastien, nicht philosophische Diskurse.
Nun gab es bereits Berichte, dass der Hafen von Haifa Konkurs anmelden musste, weil auf Grund der Blockadeversuche des Jemens als Antwort auf den Völkermord in Gaza, zu wenig Wirtschaftsaktivitäten realisiert werden konnten. Das wurde allgemein heruntergespielt, weil man über Jordanien und Ägypten Ausgleich geschaffen habe, konnte man in Medien lesen.
Aber nun findet man im Newsletter des Bündnisses für Gerechtigkeit zwischen Israelis und Palästinensern (BIP) e.V. (1) einen hochinteressanten Artikel über den Zustand der Wirtschaft Israels. Es ist etwas marktschreierisch, wenn der Bericht schon in der Übersicht davon spricht, dass sich die Anzeichen für eine wirtschaftliche Katastrophe mehren.
„Israelische Zeitungen, Wirtschaftswissenschaftler und Historiker sprechen von einem systematischen Zusammenbruch der israelischen Wirtschaft, der staatlichen Institutionen und des zionistischen Projekts selbst. Da ausländische Investitionen und der Tourismus zum Erliegen gekommen sind und Hunderttausende von Israelis nach Möglichkeiten suchen, das Land zu verlassen, hat die israelische Öffentlichkeit selbst aufgehört zu glauben, dass sich die israelische Wirtschaft jemals erholen könnte. Wichtige Wirtschaftszweige haben ihre Investitionen ins Ausland verlagert.“ (1)
Was für mich die verblüffende Nachricht ist, war die Tatsache, dass zionistische Demonstranten auf ihren Demonstrationen gegen die Regierung einen Slogan benutzten, den große Teile der deutschen Politiker als antisemitisch ansehen, da die BDS Bewegung quasi ein Copyright darauf habe. Also jene Bewegung, die sich weltweit als Graswurzelbewegung für die Rechte der Palästinenser stark macht, aber von deutschen Politikern am 17. Mai 2019 im Bundestag als anti-jüdisch und antisemitisch verleumdet wurde. Wofür ihnen der IGH mit dem letzten gutachterlichen Urteil eine Ohrfeige verpasste (2). BDS ist eine Bewegung, welche gewaltfrei für Boykott, Desinvestition und Sanktionen wirbt, um auf illegale, durch UN-Resolutionen oder UN-Urteile oder Gutachten verstoßende Tätigkeiten der israelischen Regierung zu reagieren.
Offensichtlich hat sich der Gedanke der BDS-Bewegung längst selbständig gemacht. Der Bericht enthält Daten, die verblüffen, widersprechen sie doch vollkommen den Erfolgsmeldungen, die man sonst in westlichen Medien lesen kann. Einzelheiten im Anhang (20)…
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Bildquelle: Sun_Shine/ shutterstock
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