Israels Beschuss der eigenen Bevölkerung | Von Jochen Mitschka

Israels Beschuss der eigenen Bevölkerung | Von Jochen Mitschka


Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Israels „Brutkästen“?
Vielleicht erinnert sich der Eine oder Andere an die Kriegslügen, mit denen Bombardierungen von Vietnam, sogar zweimal des Iraks, Libyens, Serbiens(3) und anderer Länder gerechtfertigt wurden. Umso erstaunlicher, dass sich jetzt wieder eine so große Menge an deutschen Medienkonsumenten in einen Empörungswahn hereinsteigern lässt. Wenn ich über Gazas Geschichte schreibe, gerate ich leicht in emotionale Probleme. Deshalb will ich heute lieber schreiben, was Max Blumenthal auf der US-Internetseite The Grayzone (1) berichtet. Er zeigt auf, wie das Verhalten der israelischen Armee, der angeblich moralischsten der Welt, wirklich aussieht. Es lohnt sich, den Originalartikel wegen der vielen Links, Bilder und eingeblendeten Tweets anzuschauen. Hier nun die deutsche Zusammenfassung für dieses Format. Zunächst aber eine Klarstellung: Alle Kriegsverbrechen, egal von welcher Seite, müssen dringend durch neutrale internationale Kommissionen verfolgt werden, auch der Status einer von UNO-Resolutionen legitimierten Freiheitsbewegung kann Kriegsverbrechen nicht entschuldigen.
Blumenthal beginnt damit, zu erklären, dass das israelische Militär den Befehl erhalten hatte, israelische Häuser und sogar eigene Stützpunkte zu beschießen, als es am 7. Oktober von Hamas-Kämpfern überwältigt wurde. Wie viele israelische Bürger, die von Hamas-Kämpfern angeblich „bei lebendigem Leibe verbrannt“ wurden, seien tatsächlich durch „friendly fire“ getötet worden, fragt er. Dann beginnt er mit den Details.
Yasmin Porat, eine der Zeuginnen, erklärte: „Sie haben alle getötet, auch die Geiseln“, und meinte damit israelische Spezialeinheiten. Der Autor weist darauf hin, dass David Sheen und Ali Abunimah schon in der Electronic Intifada berichtet hatten, was Porat als „sehr, sehr schweres Kreuzfeuer“ nannte, eingeschlossen israelischer Panzerbeschuss, der zu vielen Opfern unter den Israelis geführt habe. Während der Gefangenschaft durch die bewaffneten Hamas-Männer, so erinnerte sich Porat: „Sie haben uns nicht misshandelt. Wir wurden sehr menschlich behandelt… Niemand behandelte uns gewaltsam.“ Sie fügte hinzu, was schon früher berichtet worden war:
„Das Ziel war, uns nach Gaza zu entführen, nicht, uns zu ermorden.“
Hinzufügen sollte man, dass die Hamas von Anfang an erklärt hatte, diese Geiseln gegen Gefangene der Hamas in israelischen Gefängnissen austauschen zu wollen. Inhaftierte, von denen einige seit Jahren ohne Gerichtsverfahren einsitzen, andere mit Verurteilungen auf Grund von geheimen Beweisen, welche nicht einmal den Anwälten der Angeklagten zugänglich waren…
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Bildquelle: Anas-Mohammed / shutterstock
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