Ein Gast-Film „Keine Windindustrie in Waldpolenz!“ /Sachsen

Ein Gast-Film „Keine Windindustrie in Waldpolenz!“ /Sachsen

Ein Gast-Film „Keine Windindustrie in Waldpolenz!“
https://youtu.be/bulVEuLuzYM

Kexwords: Wald – Forst – Biodiversität – Naturschutz – Artenschutz – artenschutzrechtlich begründetes Tötungsverbot – Windkraft – Konflikt – Landschaftsplanung – Landschaftsbild

Der Film erschien erstmals beim Verband Natur und Kunst Lebendige Auen, Leipzig (NuKLA e.V.) am 17.10.2024 in https://www.youtube.com/wa

Ich werde in Kürze einen Film-Kommentar zu dieser Initiative resp. zum landschaftsökologischen Problemfeld der Windkraft-Industrie mitteilen.

Der bei NuKLA eingestellte Kommentar erscheint hier unverändert:
Die JUWI GmbH plant in einem Waldgebiet bei Waldpolenz die Errichtung von 4 bis 5 Windenergieanlagen der 7,5 Megawatt-Klasse mit jeweils einer Gesamthöhe von ca. 290 Metern.

Mittlerweile hat sich in der Region eine sehr aktive Bürgerinitiative GegenWIND-Waldpolenz gegründet, die sich gegen die zu erwartenden Gesundheitsrisiken durch Lärm und Infraschall, die Verschandelung der Landschaft, den Tod vieler Tiere und die Industrialisierung eines wertvollen Waldgebietes wehren.

Wir von NuKLA e.V. schließen uns diesem Protest an. Wir engagieren uns zwar hauptsächlich für das Auengebiet bei Leipzig, aber auch für Wälder in ganz Deutschland, weshalb wir auch Mitglied der NaturschutzInitiative sind.

Das betroffene Waldgebiet ist für die Region ein wahres Naturjuwel. Besonders beeindruckend ist die sehr hohe Anzahl und Dichte an Alteichen und bereichsweise auch an Altbuchen, die zum Teil älter als 200 Jahre sind. Am Habichtring wären solche Bestände durch die Windindustrieplanung direkt betroffen.

Mitbedingt durch die frühere militärische Nutzung, bei der Holznutzung keine Rolle spielte, hat sich mittlerweile ein sehr heterogenes und wertvolles Biotopmosaik und eine besondere Strukturvielfalt entwickelt. Auffällig ist auch die hervorragende Naturverjüngung mit u.a. üppigem Eichen- und Buchenaufwuchs. Solche Wälder muss man in Sachsen mit der Lupe suchen…

Die Artenvielfalt dürfte eines Naturschutzgebietes würdig sein. Wir vermuten hier eine sehr individuenreiche lokale Population des Mittelspechts in seinem Optimalhabitat, Schwarz und Grünspecht, Rotmilan, vielleicht auch Schwarzmilan, Habicht, Trauerschnäpper, Pirol usw. usf… Für zahlreiche Fledermausarten wie z.B. die seltene und gefährdete Mopsfledermaus stellt der Wald sicherlich ein Paradies dar, da sich hier eine optimale Dichte an Strukturen für Sommer- und Zwischenquartiere befindet. Sogar Winterquartiere in ehemaligen Kellern sind vorhanden.

In das Waldgebiet eingestreut finden sich auch einige Waldneubegründungsflächen mit einer üppig aufkommenden Naturverjüngung. Es handelt sich unserer Kenntnis nach um naturschutzfachliche Ausgleichsmaßnahmen. Eine dieser Flächen wäre durch die Windindustrieplanung direkt betroffen.

Eine Industrialisierung des Waldgebietes wie von JUWI geplant wäre für den Naturschutz und auch für den Klimaschutz eine große Katastrophe. Für das Waldökosystem würde dies u.a. bedeuten: eine weitere Fragmentierung des Waldes, eine deutliche Schwächung des wichtigen feucht-kühlen Waldinnenklimas, massive direkte Verluste des wertvollen Baumbestandes durch die WEA-Standorte und – nicht zu vernachlässigen! – die Zuwegungen (z.B. für die riesigen Rotorblätter), eine Vergrämung und Gefährdung bzw. Tötung zahlreicher geschützter Vogel- und Fledermausarten, die Zerstörung des Landschaftsbildes und der zukünftigen Walderholungsfunktion usw. usf…

Es ist ein Skandal, dass diese negativen Auswirkungen und Risiken in einem sogenannten Faktencheck der JUWI GmbH im Bürgerbrief 3/2024 weitestgehend geleugnet und verdreht werden. So ist natürlich keineswegs so, dass der Boden des ehemaligen Militärgeländes „weitflächig versiegelt oder von Schotter bedeckt“ ist. So ist folgende Aussage in dem sogenannten Faktencheck einfach nur falsch: Zitat: „Falls Bäume gerodet werden müssen, sind dies hauptsächlich Pioniergehölze wie Birke und Pappel“. Die Beeinträchtigungen der Tierwelt und des direkt angrenzenden europäischen Vogelschutzgebietes werden überhaupt nicht erwähnt. Der Faktencheck entpuppt sich als vorsätzliche und dreiste Faktenverdrehung.

In diesem Film (Text und Schnitt: Axel Schmoll) erfahren Sie, warum NuKLA e.V. wie auch die Bürgerinitiative GegenWIND-Waldpolenz fordert, dass die Pläne von JUWI GmbH möglichst frühzeitig beerdigt werden.

QUELLENHINWEIS: Bernd Gerken

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