Während dem so genannten 6-Tage-Krieg hat Israel im Jahre 1967 das amerikanische Kriegsschiff USS Liberty angegriffen. Warum eigentlich?
Der 6-Tage-Krieg war ein kurzer, schneller und sehr erfolgreicher Militärschlag Israels. Er begann am 5. Juni 1967 mit einem Angriff der israelischen Luftwaffe, welche die ägyptische Luftwaffe auf dem Sinai am Boden komplett zerstörte. Im Laufe der Kampfhandlungen eroberte Israel bis zum 10. Juni 1967 den Gazastreifen und die Sinai-Halbinsel von Ägypten, das Westjordanland von Jordanien inklusive Ostjerusalem und die Golanhöhen von Syrien.
Nach Kriegsausbruche wurde das Aufklärungsschiff USS Liberty mit einer Besatzung von 358 Mann vor die Küste Ägyptens geschickt um dort den Funkverkehr der kriegführenden Staaten Israel und Ägypten abzuhören. Am 8. Juni 1967 wurde die USS Liberty von Israel mit Bomben, Torpedos und Napalm angegriffen. Immer wieder flogen die israelischen Düsenjäger über das Schiff und feuerten aus Bordkanonen und Maschinengewehren und töteten 34 US-Amerikaner, 171 wurden verwundet.
Warum hat Israel damals die Liberty angegriffen? Der US-Autor James Bamford glaubt, Israel wollte seine Kriegsverbrechen im Sechstagekrieg vertuschen, da es in Ägypten in Al Arish am selben Tag Hunderte gefesselte Zivilsten und Gefangene umgebracht hatte. Führende Vertreter der NSA «sind fest davon überzeugt, dass Israel befürchtete, die Liberty hätte Beweise für Kriegsverbrechen gesammelt. Deswegen ordneten sie an, das Schiff mit Mann und Maus zu vernichten.“
Der Forscher Elias Davidson hat eine andere Erklärung für den Angriff. Er glaubt, das Schiff sollte versenkt werden um danach die Tat den Ägyptern in die Schuhe zu schieben. «Im Juni 1967 entsandte die US-Regierung das Spionageschiff USS Liberty in den Vorderen Orient und beauftragte die israelischen Militärbehörden, das Schiff zu versenken. Ihr Vorhaben war, Ägypten den Untergang des Schiffes in die Schuhe zu schieben und damit einen Vorwand für einen US-amerikanischen Angriff auf Ägypten zu konstruieren. Da es den israelischen Streitkräften nicht zeitig gelang, das Schiff zu versenken, konnten Überlebende den wahren Ablauf erzählen.«
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Dr. Daniele Ganser ist Schweizer Historiker und Friedensforscher. Er ist Leiter des Swiss Institute for Peace an Energy Research (SIPER).
In seiner Arbeit untersucht Daniele Ganser die Themen Frieden, Energie, Krieg, Terror und Medien aus geostrategischer Perspektive. In der Überzeugung, dass auch Wissenschaftler helfen können, einen Teil der Lügen und der Brutalität zu überwinden, die unsere Welt noch immer prägen, engagiert sich Daniele Ganser gemeinsam mit tausenden Menschen für eine Welt in Frieden und für erneuerbare Energien. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Internationale Zeitgeschichte seit 1945, Verdeckte Kriegsführung und Geheimdienste, US-Imperialismus und Geostrategie, Energiewende und Ressourcenkriege, Globalisierung und Menschenrechte.