Es gibt die Verschwörungstheorie, dass Putin gar nicht in Alaska war, sondern nur einen Doppelgänger geschickt hat, weil ihm die Reise zu gefährlich war. Daher gab es auch keine Vereinbarungen, weil der Doppelgänger nicht entscheidungsbefugt ist. Wie plausibel ist eine solche Hypothese?
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In der jüngeren Geschichte und Gegenwart hat sich die Natur des Doppelgängers gewandelt. In transparenten, medial überwachteren Gesellschaften ist der klassische physische Double einer kommunikativ-strategischen Doubles gewichen. Moderne Machthaber bedienen sich heute oftmals medialer Doppelgänger:
Kim Jong-un (Nordkorea): Um ihn herum kursieren immer wieder hartnäckige Gerüchte über den Einsatz von Doubles, insbesondere während Phasen, in denen er aus der Öffentlichkeit verschwindet oder sein Äußeres sich abrupt verändert. Analytiker vermuten, dass diese Doubles bei Routine- oder Risikoterminen eingesetzt werden könnten, um das absolute Risiko für den Führer zu minimieren – eine spieltheoretisch durchaus rationale, wenn auch extrem paranoid anmutende Strategie.
Saddam Hussein (Irak): Während seiner Herrschaft wurde oft spekuliert, dass er mehrere Doubles für öffentliche Auftritte nutzte, um Attentate zu erschweren. Nach seinem Sturz schien sich zu bestätigen, dass zumindest einige der im Fernsehen gezeigten Auftritte von Doubles stammten, was die Schwierigkeit unterstreicht, in totalitären Regimen zwischen Person und Inszenierung zu unterscheiden.
Die Existenz von Doppelgängern fungiert als ein „Barometer für den Zustand eines politischen Systems“. In funktionierenden, transparenten Demokratien wie Deutschland ist ihr Einsatz nicht nur unbewiesen, sondern aus systemimmanenten Gründen höchst unwahrscheinlich. Er wäre ein Akt der politischen Selbstzerstörung.Dies hat mehrere Gründe:
Kultur der Öffentlichkeit und Transparenz: Das deutsche politische System lebt traditionell von öffentlicher Debatte, investigativem Journalismus und einer freien Presse. Ein Doppelgänger wäre ein unkalkulierbares Risiko, da er jederzeit und überall von Journalisten, politischen Gegnern oder aufmerksamen Bürgern enttarnt werden könnte. Der mediale und politische Shitstorm nach einer solchen Enthüllung wäre vernichtend und würde das wertvollste Gut eines Politikers – Glaubwürdigkeit – unwiederbringlich zerstören.
Rechtliche und Sicherheitsstrukturen: Der Schutz von Amtsträgern obliegt professionalisierten Behörden wie dem Bundeskriminalamt (BKA) oder dem Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). Deren Sicherheitskonzepte basieren auf professioneller Risikoanalyse, technischem Equipment und personellen Schutzmaßnahmen, nicht auf theatralischen Täuschungsmanövern. Ein Double wäre aus ihrer Sicht ein unkalkulierbares Reputationsrisiko.
Das „Gegenbeispiel“ Gustav Schröder: Ein oft zitiertes, falsches Beispiel ist der angebliche Doppelgänger von Kaiser Wilhelm II., Gustav Schröder. Dies ist eine historische Legende. Schröder war lediglich ein Hofbediensteter, der dem Kaiser zufällig ähnelte und ihm gelegentlich als Stellvertreter für statische Fototermine diente – beispielsweise um stundenlanges Stillstehen für Kamera-Tests zu vermeiden. Von einem Einsatz zur aktiven Täuschung kann keine Rede sein. Dies unterstreicht jedoch, dass selbst in der Monarchie der Einsatz nur für marginale, nicht-politische Zwecke stattfand.
►WEITERE LINKS
Hatte Hitler Doppelgänger – oder nicht?
https://www.welt.de/geschichte/articl…
„plausible deniability“:
https://de.wikipedia.org/wiki/Glaubha…
DNA-Proben des Präsidenten:
https://www.genomes2people.org/wp-con…
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QUELLENHINWEIS: Prof. Dr. Christian Rieck 523.000 Abonnenten
Der Beitrag verfällt am 24.12.25 04:05.